Übersetzung von historischen Kartengrüßen nach Frankreich (Übersetzung Edwige F, Paris)
Ostertein, le 9- 6-24
Chers amis,
Je profite du lundi de Pentecôte pour vous donner de mes nouvelles qui sont bonnes pour le moment, j’espère qu’il en est de même pour vous. J’espère que les communiants d’hier ont eu beau temps. Ici la végétation est plus avancée que l’an dernier. Les seigles fleurissent, les blés et avoines vont être épis dans une huitaine. Les foins sur les pentes se coupent, les betteraves sont déjà Grosses comme le petit doigt, les patates lèvent belles, les pommiers et les poiriers à couteaux, les cerisiers promettent une bonne récolte, mais les pruniers pour le kirsch promettent rien, car il n’y en a tellement
|
Ostertein 9.6.1924
Liebe Freunde,
ich nutze den Pfingstenmontag, um Euch Nachrichten von mir zu geben, die zurzeit gut sind. Ich wünsche mir, dass es Euch auch gut geht. Ich hoffe, dass die Kommunionkinder gestern schönes Wetter hatten. Hier ist die Vegetation weiter vorgeschritten als letztes Jahr. Der Roggen steht in Blüte, Korn und Hafer werden in einer Woche reif sein. Das Heu auf den Bergen wird gemäht, die Rüben sind schon so dick wie ein kleiner Finger, die Kartoffeln gehen gut auf, die Apfelbäume, Birnbäume und Kirschbäume versprechen eine gute Ernte, nur die Pflaumen für den Pflaumenbrand versprechen nichts, denn es sind nicht so viele…
|
|
Mayence, le 11.5.24
Chère Mère,
Je t’écris ces quelques lignes pour te donner de mes nouvelles qui sont assez bonnes pour le moment.
Je vais te dire que j’ai changé d’hôpital, No. 2 , je suis dans une chambre où il n’y a que des mal au cou d’autres qui ont de la fièvre, je suis sûr que tu n’ennuies mais il faut pas t’ennuyer car ce n’est pas grave, je n’ai pas de fièvre c’est tout simplement deux petites glandes
au cou qui m’ont fait boire du lait toute la journée. Je termine maman en t’embrassant bien fort
En biais en haut: tu mettras hôpital numéro 2 Mayence
|
Mainz, den 11.5.1924
Meine liebe Mutter,
ich schreibe Dir diese Zeilen, um Dir von mir Nachrichten zu geben, die zurzeit gut sind.
Ich möchte Dir mitteilen, dass ich in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde - Krankenhaus Nummer 2. Ich bin in einem Zimmer, in dem nur Leute sind,die Halsschmerzen oder Fieber haben. Ich bin sicher, dass du besorgt bist, aber du musst es nicht sein; es ist nicht schlimm, ich habe kein Fieber, es sind nur die zwei kleine Drüsen, die mich gezwungen haben, den ganzen Tag Milch zu trinken.
Ich mache jetzt Schluss, Mama, und küsse dich herzlich
Anmerkung oben links : Bitte gib an: “ Krankenhaus Nr. 2 Mainz“
|
|
Karte um 1900
Ma chère Anna,
Nous regrettons bien Ella et moi de ne pouvoir nous unir à vous demain. Remercie bien cousine Marie de sa bonne invitation. Si nous pouvons avoir un jour avant son départ, nous en profiterons pour aller le passer à Bertrambois.
Mille choses aimables aux demoiselles Laval de notre part,
et à Maria et à toi. Les meilleurs baisers de tes cousines
|
Meine liebe Anna,
Ella und ich bedauern sehr, dass wir morgen nicht mit Euch zusammentreffen können.Danke bitte Kusine Marie für die nette Einladung. Falls wir noch einen Tag vor ihrer Abreise haben können, werden wir diesen nutzen und in Bertrambois verbringen.
Alles Gute von uns für die Damen Laval, Maria und Dich.
Küsschen von Deinen Kusinen
|
|
Leporello-Karte 1926
Vorderseite: Hast Du nie den Rhein gesehen Mache Dir keine Gedanken Öffne schnelle mein Höschen und Du wirst ihn hier sehen (Im Französischen reimt sich der Text)
Anmerkung Edwige: der franz. Text auf der Vorderseite ist grammatikalisch nicht korrekt: es müsste heißen "de soucis" und nicht "des soucis" !
Joigny, le 10 février 1946 Ma bien aimée, Tu vois ma chérie que je pense à toi. En regardant dans ma valise, j’ai trouvé cette carte et comme tu n’as jamais vu le Rhin je te l’envoie. Je cherchais ta photo et je trouve cette carte et je te l’envoie. Tu verras la vallée du Rhin. Oh ! Ma chérie, j’ai un cafard fou. Le temps me dure beaucoup et il me semble qu’il y a un siècle que je ne t’ai pas vue, mais il me semble que je vais devenir fou mais le temps passera bien encore vite, 259 « au jus » et la quille ma chérie Tu feras enrager la Jeanne car elle compte encore sur 439 au jus Au revoir ma petite femme bien aimée reçoit de celui qui t’aime ses bons baisers et douces caresses pour la vie. Bien le bonjour chez vous.
oben links :Encore un baiser de ton aimé oben rechts : encore un baiser et des milliers |
Joigny, den 10. Februar 1946 Meine Liebste, Du siehst, mein Schatz, wie ich an Dich denke. Als ich in meinen Koffer schaute, habe ich diese Karte gefunden, und da Du den Rhein noch nie gesehen hast, sende ich sie Dir. Ich war dabei, Dein Foto zu suchen und habe diese Karte gefunden und ich so sende sie Dir. So siehst Du das Rheintal. Oh, mein Schatz, ich bin so traurig. Es dauert so lange und es scheint, als hätte ich Dich ein Jahrhundertnicht mehr gesehen; ich habe den Eindruck, ich werde verrückt. Aber die Zeit wird trotzdem schnell vergehen : ab heute noch 259 Tage und dann - Abgang, meine Liebe! Du wirst Jeanne ärgern können, denn sie rechnet noch mit 439 Tagen! Auf Wiedersehen, meine so geliebte Frau; sei liebevoll geküsst von dem, der Dich liebt und mit Liebkosungen bedeckt für immer und ewig. Schönen Gruß zu Hause. oben links : noch ein Kuss von Deinem Liebsten oben rechts : noch einen Kuss und tausend dazu |
|
Regrets, Dimanche 16 février 1919
Chère Yvonne,
Je suis en bonne santé et désire que la présente vous trouve de même, ainsi que vos parents Henry et votre grand-mère.
Alida va un peu mieux et Hélène est toujours en bonne santé et toujours très gentille. Nous ne sommes plus en Allemagne,nous sommes revenus définitivement hier à Regrets près de Verdun.
Nous y sommes assez bien, le village n’est pas trop déserté. Les civils reviennent un peu tous les jours. Comme nouvelles je n’en connais aucune.J’attends de vos nouvelles un de ces jours.
Faites bien des compliments de ma part à votrefamilleet pour vous, Yvonne, recevez mes bons sentiments.
|
Regrets, Sonntag, den 16. Februar 1919
Meine liebe Yvonne,
gesundheitlich geht es mir gut und ich wünsche mir, dass es auch Ihnen, Ihren Eltern, Henry und Ihrer Großmutter gut geht. Alida geht es etwas besser und Hélène erfreut sich nach wie vor guter Gesundheit und ist immer sehr freundlich. Wir sind nicht mehr in Deutschland; wir sind gestern endgültig nach Regrets - in der Nähe von Verdun - zurückgekehrt.
Es gefällt uns relativ gut hier, das Dorf ist nicht zu verlassen. Täglich kommen nach und nach die Zivilisten zurück. Ich habe keine weiteren Neuigkeiten. Ich erwarte bald Nachricht von Ihnen. Meine besten Grüße von mir an Ihre Familie und an Sie, Yvonne.
|
|
(… unleserlich), 10.06.1929
Chère petite Maman, chère Vovonne,
Reçu ce matin ta petite lettre du 5, chère Vovonne, mais voici une éternité que je suis sans lettre de Maman. Enfin, maintenant je vois venir la démobilisation, et si rien de fâcheux n’advient, d’ici deux mois
(que c’est long encore!) je redeviendrai civil!! Ce sera toute une éducation à refaire, car depuis bien longtemps, j’ai appris à l’être très peu.Tu n’as pas de chance petite Vovonne d’avoir un si vilain temps pour ton congé, ici c’est la même chose, il fait vilain au possible.
Toujours rien de bien intéressant à raconter, je cause un peu allemand de temps en temps, mais je ne fais guère de progrès.
Je vous quitte, espérant que ce petit mot vous trouvera toutes deux en bonne santé.
Mes meilleurs baisers
|
…....., den 10.06.1929
Mein liebes Mütterchen, meine liebe Vovonne **,
heute Morgen habe ich Deinen netten Brief vom 5. erhalten, meine liebe Vovonne, aber seit Ewigkeiten habe ich keinen von Mutter bekommen.Endlich sehe ich die Demobilisierung kommen, und wenn nichts Unerfreuliches geschieht, werde ich in zwei Monaten (es ist noch eine lange Zeit!) wieder Zivilist werden!!!
Ich werde lernen müssen, wieder Zivilist zu sein, denn ich habe sehr lange gelernt, es sehr wenig zu sein! Für Deinen Urlaub hast Du kein Glück mit dem Wetter, meine liebe Vovonne; hier ist es das gleiche, es ist so schlecht wie möglich.
Nach wie vor nichts sehr Interessantes zu erzählen, ab und zu spreche ich ein bisschen Deutsch, aber mache keine großen Fortschritte.
Ich mache jetzt Schluss und hoffe, dass Euch meine kleine Nachricht bei guter Gesundheit erreicht.
|
|
** Kurzname/Kosename für Yvonne
Chère Blanchette,
Je quitte Mayence demain matin pour me rendre en auto à Strasbourg prendre un nouveau commandement.
Pour moi,le juif errant est un bourgeois sédentaire. En passant, je reverrai les belles cathédrales romanes de Worms et de Spire et tu recevras sans doute un de ces jours des cartes de ces nouveaux patelins. Mais aujourd’hui je liquide celles choisies pour toi pendant mon séjour ici.
Je compte partir en permission bientôt et espère être à Paris vers le 25 mars.
Je t’embrasse ainsi que ta mère bien fort.
|
Lliebe Blanchette,
morgen früh verlasse ich Mainz und fahre nach Straßburg, um dort ein neues Kommando zu übernehmen.
Im Vergleich zu mir ist der“ juif errant“ ** ein sesshafter Bürger.* Bei der Fahrt dorthin werde ich die schönen romanischen Dome von Worms und Speyer wiedersehen und eines Tages wirst Du zweifellos Postkarten aus diesen neuen Orten erhalten. Aber heute sende ich erst einmal die, die ich während meines Aufenthalts hier für Dich ausgesucht habe.
Ich rechne bald mit Urlaub und hoffe sehr, um den 25. März herum in Paris zu sein.
Liebste Küsse an Dich und an Deine Mutter.
|
|
Anmerkung** : Der Ausdruck „le juif errant est un bourgeois sédentaire » hat nichts mit Antisemitismus zu tun. "Juif" heißt Jude; „errant“ bedeutet soviel wie „umherriren“, also ein Nomadenleben führen. Der Soldat will damit sagen, dass schon wieder in eine andere Stadt müsse, er ist mehr unterwegs als als ein „Juif errant“ (ein umherirrender Jude; der „ewige Jude“ ist ist eine Figur aus der christlichen Legendenbildung: Ein jüdischer Schuhmacher hatte Christus seine Hilfe verweigert. Er wurde von ihm zum „ewigen Umherirren“ verurteilt.)
St. Goarshausen, 23 janvier 1919
Bien chers parents, Suis toujours au dépôt et ne sais quand j’en partirai mais comme je vousl’ai dit, je préférerais rester ici car nous ne faisons pas grand-chose sauf quelques corvées. Suis en parfaite santé et souhaite que vous soyez de même. Le bonjour de ma part aux amis. Nous avons un très vilain temps, il neige et fait froid et au pays que se passe-t-il ? Recevez tous mes meilleurs baisers Un bien gros à Mimi Henry |
St. Goarshausen, 23. Januar 1919
Meine liebe Eltern, ich bin immer noch im Depot und weiß nicht, wann ich hier weggehe, aber wie ich es Euch schon gesagt habe, wäre es mir lieber, hier zu bleiben, weil wir nicht sehr viel zu tun haben, außer einigen lästigen Pflichten. Mir geht es gesundheitlich gut und wünsche mir dasselbe für Euch. Einen schönen Gruß von mir an die Freunde. Wir haben hier sehr schlechtes Wetter, es schneit und es ist kalt. Und was gibt es Neues daheim? Liebe Küsse an Euch Einen besonders dicken Kuss an Mimi Henry
|
|
Oggenheim, le 12 août 1921
Chère Elise, C’est avec grand plaisir que je viens de recevoir tes deux charmantes petites cartes qui m’ont fait grand plaisir car il y avait un moment que je n’avais pas eu de tes nouvelles, mais je suis heureux de te savoir en bonne santé tant qu’à moi je suis de même. Je te dirais que depuis hier nous avons un rafraîchissement car il tombe de l’eau à peu près sans cesse. Je pense que si c’était comme ça à la maison, ça ferait du bien. Pour le moment je t’assure qu’on ne s’en fait pas trop mais moi je me fais chier;car j’attends la perme tous les jours mais elle ne vient pas vite, moins vite que quand je l’attends pas. Je te quitte pour ce soir en t’embrassant bien tendrement de loin en attendant de le faire de plus près. |
Oggenheim, den 12. August 1921
Meine liebe Elise,
ich habe eben Deine zwei netten Karten bekommen, die mir viel Freude gemacht haben, denn ich hatte seit langem keine Nachricht mehr von Dir erhalten. Es freut mich sehr zu wissen, dass es dir gut geht; mir geht es auch gut. Seit gestern ist es kühler geworden, ich sag Dir, es regnet pausenlos. Ich denke mir, wenn es genauso zu Hause regnete, wäre es sehr gut.
Zurzeit gibt es keine Sorgen, aber ich langweile mich sehr, denn ich warte jeden Tag auf die Ausgangserlaubnis, aber sie kommt nicht schnell, weniger schnell als wenn ich nicht darauf warten würde! Ich mache jetzt Schluss und küsse dich sehr zärtlich aus der Ferne, in der Erwartung, dies bald von nahem tun zu können. |
|
|